Nachfolgelösungen im Mittelstand
Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer hierzulande finden keine geeignete Nachfolge. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Der aktuelle DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2024 liefert Zahlen und Einschätzungen zum Generationswechsel in deutschen Unternehmen.
Laut der Umfrage erwägen 28% der Senior-Chefs, ihre Unternehmen dauerhaft zu schließen, ein Anstieg von 3% gegenüber dem Vorjahr. Dies könnte dazu führen, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als eine Viertelmillion Unternehmen vor dem Aus stehen. Der Rückgang des Interesses an Betriebsübernahmen ist alarmierend, mit 36% weniger Interessenten im Vergleich zu 2019.
Trotzdem verzeichneten die IHKs im vergangenen Jahr einen Anstieg der Beratungen zur Unternehmensnachfolge um fast ein Viertel. DIHK-Präsident Peter Adrian fordert eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine Vereinfachung des Übergangsprozesses, um das Unternehmertum attraktiver zu machen.
Laut dem Bericht der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) haben 41% der Senior-Unternehmenden sich nicht rechtzeitig auf die Unternehmensnachfolge vorbereitet. Viele wenden sich erst zwei Jahre oder weniger vor der geplanten Übergabe an potenzielle Käufer, was oft zu spät ist. Einige Unternehmerinnen und Unternehmer reduzieren in Erwartung einer Übertragung Investitionen und Innovationen, was die Attraktivität des Unternehmens für potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger senkt. Zudem geht bei kleineren Unternehmen oft "Inhaberwissen" verloren, wenn keine Vorkehrungen getroffen werden, dieses Wissen an die Nachfolgegeneration weiterzugeben.
Auf der anderen Seite unterschätzen 29% der Nachfolgeinteressenten die Anforderungen an die Übernahme eines bestehenden Betriebes und 18% müssen ihre Qualifikationen verbessern. Zudem stellen die erwarteten Belastungen durch die Erbschaftsteuer für 12% der Senior-Unternehmer und 9% der Nachfolgeinteressenten eine Hürde dar.
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