Gründungsnetzwerk Düsseldorf

Das Düsseldorfer Gründungsnetzwerk ist ein Zusammenschluss von 23 Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Gründer und Gründerinnen umfassend zu betreuen: von der Geschäftsidee bis zum Start der Selbständigkeit. Das Netzwerk wurde 1999 ins Leben gerufen und wird von der Wirtschaftsförderung Düsseldorf koordiniert.

Interview mit Ferdinand Nett, Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Düsseldorf

©Wirtschaftsförderung Düsseldorf

Herr Nett, welche Schwerpunkte setzt das Gründungsnetzwerk Düsseldorf?

Nett: Wir wollen allen Gründungsinteressierten zunächst einmal Orientierung geben und zeigen, was die 23 Netzwerk-Partner jeweils an Informationen und Unterstützung anbieten. Dazu bieten wir auf unserer Webseite www.go-dus.de einen sehr guten Überblick über die Angebote des Gründungsnetzwerks Düsseldorf. Unser gemeinsames Ziel ist es, Gründerinnen und Gründer sowie innovative Start-ups nachhaltig zu unterstützen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man professionell an die Gründung eines Unternehmens herangeht.

Haben Sie bestimmte Gründerzielgruppen im Visier?

Nett: Nein, wir sind für alle offen. Allerdings können wir ratsuchenden Gründerinnen und Gründern durch unser weitverzweigtes Netzwerk passgenaue Informationen anbieten. Dazu gehören branchenspezifische Informationen für Freiberufler, für Gründer in der Gastronomie oder auch für angehende Handwerker.

Das Netzwerk wird von der Wirtschaftsförderung Düsseldorf moderiert?

Nett: Ganz genau. Wir führen die Partner zusammen, stimmen uns untereinander ab und organisieren gemeinsame Veranstaltungen.

Welche Branchen dominieren bei den Gründungsaktivitäten in Düsseldorf?

Nett: Der Wirtschaftsstandort Düsseldorf ist vor allem ein Handels-, Dienstleistungs- und Industriestandort mit verschiedenen Schwerpunktbranchen. Die meisten Gründungen verfolgen Dienstleistungen für ansässige Unternehmen. Bei den innovativen Gründungen sind die Informations- und Kommunikationstechnologien mit dem Schwerpunkt Mobilfunk stark vertreten. Einen weiteren Schwerpunkt in Düsseldorf bilden Gründungen aus dem Life-Sciences-Bereich. Nicht zuletzt können wir auch in der Kreativwirtschaft, insbesondere im Bereich Mode, vermehrt Gründungsaktivitäten verzeichnen.

Was zeichnet den typischen Düsseldorfer Unternehmensgründer aus?

Nett: Zusammengefasst könnte man so sagen: junges bis mittleres Alter und in der Regel sehr gut qualifiziert. Das trifft vor allem auf Gründerinnen und Gründer zu, die aus der Berufstätigkeit kommen und eine gute Ausbildung genossen haben.

Eine wichtige Rolle in Düsseldorf spielt auch die große internationale Community. Wir verzeichnen ein ziemlich hohes Gründungsinteresse bei Mit-Bürgerinnen und -Bürgern ausländischer Herkunft, so dass wir inzwischen auch englischsprachige Gründungsseminare anbieten.

Das Gründungsteam der Wirtschaftsförderung: Carola Schneider, Jürgen Gerreser, Ferdinand Nett, Christiane Knoll und Daniel Adler

Was braucht es, um die Zahl der Existenzgründungen in Düsseldorf zu steigern?

Nett: Erst einmal politische Unterstützung. Die haben wir seit letztem Jahr verstärkt durch unseren neuen Oberbürgermeister Thomas Geisel bekommen, der sich sehr für Start-ups und innovative Gründungen einsetzt. Darüber hinaus sind die Heinrich-Heine-Universität und die Stadt Düsseldorf bereits vor fünf Jahren ein Joint Venture eingegangen und haben die Düsseldorfer Innovations- und Wissenschaftsagentur DIWA gegründet. Ihr Ziel ist es, das innovative Potenzial an der Hochschule zu erschließen und möglichst viele Absolventen und Wissenschaftler mit guten Ideen, insbesondere in der Medizintechnik, der Biotechnologie und den Life-Sciences, zur Selbständigkeit zu ermutigen.

Neben all Ihren Aktivitäten engagieren Sie sich auch als Partner bei der Gründungswoche. Warum?

Nett: Das ist für uns ein schönes Format. Das Thema "Gründungskultur" bekommt damit eine bundesweite Bühne und bietet uns die Möglichkeit über die Stadtgrenzen hinaus zu zeigen, welche Gründungsunterstützung es in Düsseldorf gibt.

Sie beteiligen sich mit über 16 Aktionen. Um was geht es?

Nett: Das reicht von einem Info-Nachmittag zum Thema Existenzgründung über individuelle Sprechstunden bei uns in der Wirtschaftsförderung, bei den Wirtschaftssenioren, den Wirtschaftsjunioren, im Starter-Center der Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer und so weiter bis hin zu verschiedenen Workshops. Wir möchten mit vielen verschiedenen Formaten möglichst viele Menschen motivieren, während der Gründungswoche an diesen Veranstaltungen teilzunehmen.

Gibt es auch eine Highlight-Veranstaltung?

Nett: Es gibt eine Reihe von verschiedenen neuen Veranstaltungen, unter anderem bei unserem neuen Netzwerkpartner CoWorking Garage Bilk. Im Rahmen der Gründer Garage findet die Veranstaltung "Instant Feedback" statt. Es handelt sich dabei um eine Methode, die durch vielseitige Meinungen und Tipps anderer Gründer dabei hilft, neue Perspektiven zu entwickeln, um dann sicherere Entscheidungen zu treffen.

Ebenso findet die Veranstaltung "Best of Rheinland Pitch" im STARTPLATZ Düsseldorf statt. Ziel des Rheinland-Pitch ist es, Start-ups aus dem gesamten Rheinland eine Plattform zu bieten, auf der sie ihre Geschäftsideen vor einem hochkarätigen Publikum präsentieren können.

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass unser englischsprachiges Gründungsseminar – Setting up a Business ebenfalls in der Aktionswoche stattfindet.

Sie koordinieren das Ganze. Ist das nicht ein Riesenaufwand für Sie?

Nett: Diese Aktivitäten sind natürlich in unserer Jahresplanung berücksichtigt. Das Zeitfenster "Gründungswoche" wird ja schon früh bekannt gegeben. Und darum haben auch die Partner das bei ihren Planungen rechtzeitig auf dem Radar.

Wie war die Resonanz im letzten Jahr?

Nett: Die Veranstaltungen waren sehr gut besucht, auch die Presseresonanz hat uns gefreut. Das hat uns darin bestärkt, unsere Angebote während der diesjährigen Gründungswoche noch weiter auszubauen.

Partnerprofil und Veranstaltungen: